Jürgen Matoni
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Anforderungen an die literaturwissenschaftliche Arbeit
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Die Abschlußarbeit ist eine schriftliche Hausarbeit, die ein vorgegebenes Thema in vorgeschriebener Zeit, methodisch korrekt und wissenschaftlich adäquat abhandeln soll. Die Ansprüche an eine solche Arbeit sind in drei Teile zu unterteilen. Erstens der Themenkomplex mit Diskussion der Sekundärliteratur, dem methodischen Zugriff und der Argumentation, der gedanklichen Durchführung. Zweitens der Formenkomplex, die Struktur der Arbeit, logischer Aufbau, Gliederung und Apparat. Drittens der stilistische Komplex, die persönliche Gestaltung der Argumentation.
Das Thema der Hausarbeit ist einem Bereich der neueren deutschen Literatur entnommen und wird unter einer Problemstellung behandelt.
Die Bereiche sind grob gesehen:
Theorien, Modelle, Methoden
Gattungen und Formen
Autoren
Werke
Epochen
Jedes Thema einer Hausarbeit ist in bezug auf eine Problemstellung zu behandeln. So ist Friedrich Schillers Drama 'Kabale und Liebe' erst dann als Thema zu betrachten, wenn eine Problemstellung hinzukommt.
Jede Bearbeitung einer Problemstellung findet vor dem Hintergrunde einer literaturwissenschaftlichen Methode statt. Die verwendete Methode ist mit einer dem Thema entsprechenden Begründung anzugeben.
Die formalen Aspekte der Arbeit - Inhalt, Gliederung, Zitierweise, Abkürzungen - sind nicht vorgeschrieben und richten sich nur nach der methodischen Adäquatheit. Einmal ausgewählte Formprinzipien sollten jedoch beibehalten und durchgängig verwendet werden.
Die Gliederung ist so einfach wie möglich zu halten. Sie besteht grundsätzlich aus Einleitung, Hauptteil und Schluß. Hinzu kommen Literaturverzeichnis und wo nötig ein Siglenverzeichnis. Der formale Unterschied zwischen Gliederung und Inhaltsverzeichnis besteht darin, daß das Inhaltsverzeichnis zusätzlich zur Gliederung noch Seitenangaben sowie Literatur-, Abkürzungs- und Siglenverzeichnis beinhaltet.
Die Einleitungumfaßt die Kurzdarstellung des Themas in bezug auf die Problemstellung, mit Angabe des zu erreichenden Zieles und der verwendeten Methode.
Der Hauptteil der Arbeit beinhaltet die Entwicklung der Problemstellung, die Diskussion der Sekundärliteratur, die Problematisierung der Lösungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung unterschiedlicher Methoden sowie die Entscheidung für einen Lösungsweg, dessen Darstellung und Durchführung.
Der Schlußteil umfaßt die Zusammenfassung der wichtigsten Resultate der Arbeit und gegebenenfalls einen aktuellen Ausblick auf mögliche weitere Zusammenhänge und Forschungsmöglichkeiten.
Zitierweise Allgemein gilt, daß Zitate durchgängig nach einem System gegeben werden. Die Regeln für Fußnoten sollten sich nach den im Duden gegebenen Vorschlägen richten.
Fußnoten sollten an das Ende der Seite gestellt werden. Es werden alle verwendeten Arbeiten genannt, außer allgemeinen Lexika und anderen Hilfsmitteln, wie Duden, Fachwörterbücher, Wörterbücher. Diese sind nur zu nennen, wenn sie selbst zur Diskussion stehen.
Beim ersten Auftauchen eines verwendeten Werkes ist dieses vollständig anzugeben
Bei Abkürzungen ist darauf zu achten, daß immer nur ein System verwendet wird:
Sekundärliteratur Zur Sekundärliteratur gehören alle in der Arbeit verwendeten Texte. Sie sind in einem gesonderten Verzeichnis am Ende der Arbeit vollständig aufzuführen. Auch Texte die 'nur' paraphrasierend benutzt wurden, müssen an den entsprechenden Stellen genannt und in das Verzeichnis aufgenommen werden. Die Aufnahme erfolgt alphabetisch, nach dem in den Zitaten verwendeten Schema. Der Verlags- und Reihenname kann, muß aber nicht, hinzugesetzt werden.
Hervorhebungen Hervorhebungen im Text sollen so sparsam wie möglich verwendet werden. In jedem Falle sollte auf eine Form eingehalten werden. Also entweder Fett- oder Kursivdruck, S p e r r u n g oder Unterstreichung , gegebenenfalls auch "Anführungszeichen." Bei Anführungszeichen ist darauf zu achten, daß es keine Verwechslung mit Zitaten geben darf.
Da das Thema der Arbeit vorgegeben ist, kann es selbst nicht zur Bewertung herangezogen werden. Die Validierung 'kompliziertere' oder eher 'einfachere' Themen liegen in der Verantwortung der Themensteller.
Die Kriterien zur Beurteilung einer Arbeit ergeben sich aus den oben aufgeführten Anforderungen. Global kann man zwischen logischen, methodischen, stilistischen und formalen Qualitäten unterscheiden.
Am leichtesten sind die formalen Kriterien zu bewerten. Dabei ist auf adäquate Anwendung der wissenschaftlichen Formprinzipien und deren durchgängige Verwendung zu achten.
Aus diesen formalen Kriterien ergeben sich auch zwanglos die eher inhaltlichen Aspekte der Bewertung. Die zu stellenden Fragen sind grob gezeichnet: Ist der Aufbau der Arbeit logisch und folgt die Durchführung diesem Aufbau? Ist der methodische Zugriff der Problemstellung angemessen? Wird der methodische Zugriff hinreichend begründet? Sind die in der Einleitung genannten Ziele erreicht worden?
Unsere Checkliste:Ist das Thema entsprechend der Problemstellung ab - und eingegrenzt?
Ist der methodische Zugriff der Problemstellung angemessen?
Entspricht die Zielsetzung dem logischen Aufbau?
Sind die gegebenen Zitate ausreichend und notwendig und im Text motiviert plaziert?
Sind deren Implikationen im weiteren Verlauf aufgenommen und verwendet worden?
Ist das Literaturverzeichnis vollständig? Sind die angegebenen Werke notwendig verwendet worden?
Die Hinweise zur Literatur sind an dieser Stelle allgemein gehalten und berücksichtigen nur Arbeiten zum Verfassen wissenschaftlicher Texte und zur weitergehenden Literaturrecherche
Eine kleine Liste von bibliographischen Hilfsmittel für Literaturwissenschaft in der UB findest Du hier:
© Jürgen Matoni
Stand: 14. Dezember 1997.